Studienprodukt 2
Unterrichtsverlauf - schriftliche Kommunikation
Erstellen Sie einen Unterrichtsverlauf mit Fokus auf schriftliche Kommunikation
Klassenstufe:
- Klasse an einer Privatschule in Nordjütland
(Deutschunterricht 3 Lektionen/Woche)
Es gibt 25 Schüler in der 7. Klasse
Zeitfenster:
Ungefähr 6-8 Lektionen
Innerhalb dieses Zeitfensters ist auch eine Übung zur mündlichen Kommunikation erwähnt (Übung 2). Diese Übung beginnt jedoch mit einer der wichtigen Fertigkeiten, das LESEN, mündet dann aber in eine mündliche Kommunikationsübung. Das mündliche und schriftliche Kommunizieren geht oft Hand in Hand und kann nicht immer voneinander getrennt werden. Der Vollständigkeit halber erwähne ich in meinem Verlauf diese mündliche Kommunikationsübung, wobei der Hauptfokus auf die, für die schriftliche Kommunikation, wichtigen Fertigkeiten - Lesen, Texte und Medien und sprachlicher Fokus - liegt (siehe unten beschrieben).
Situation/kurze Beschreibung:
Die 7. Klasse ist eine ressourcenstarke Klasse. Die sprachlich starken Schüler sind diejenigen, die in dieser Klasse die führenden Schüler sind. Das schafft eine sehr gute Lernatmosphäre. Jedoch ist es wichtig auf die Schüler aufmerksam zu sein, die sprachlich herausgefordert sind. Differenzierung ist ein wichtiger Aspekt, damit diese Schüler nicht den Mut und die Motivation am Sprachenlernen verlieren.
In Fælles Mål (nach der 7. Klasse) ist beschrieben, dass man erwartet, dass die Schüler über Alltagsthemen, in einer einfachen und verständlichen Sprache, auf Deutsch, schriftlich kommunizieren können. In meinem Unterrichtsverlauf geht es in erster Linie nicht um Alltagsthemen im Sinne von Hobbies, Familie, Tagesablauf usw. Es geht vielmehr um Märchen und die Gebrüder Grimm mit Hauptfokus auf das Märchen „Der Froschkönig“. Märchen sind nicht direkt ein Alltagsthema. Jedoch sind Märchen ein Teil der Kindheit der meisten Schüler, weshalb man in der Vorentlastungsphase an das Weltwissen anknüpfen kann.
Wichtige Fertigkeiten im schriftlichen Kompetenzbereich, die trainiert werden sollten und größtenteils auch in meinem Verlauf berücksichtigt sind (faghæftet/7. Klasse):
- Lesen – Die Schüler sollen den Hauptinhalt eines Textes verstehen lernen und dabei verschiedene Lesestrategien üben. Je nachdem, was die Aufgabenstellung zum Text ist, geht es darum entweder den Hauptinhalt zu erfassen oder nach bestimmten detaillierten Informationen zu suchen. Deutsch und Dänisch ähneln sich sehr, weswegen hierbei Ratestrategien und die Aufmerksamkeit auf transparente Worte von Vorteil sind.
- Schreiben Die Schüler sollten bereits ab der ersten Unterrichtsstunde motiviert werden, Deutsch schriftlich anzuwenden, in dem sie einfache Sätze/Chunks schreiben. Dabei sollen die Schüler sich die Ähnlichkeit der Sprachen Deutsch und Dänisch zunutze machen (siehe Lesen) und das Nachschlagen in Wörterbüchern üben.
- Texte und Medien: Die Schüler sollen digitale und analoge Medien in der schriftlichen Kommunikation anwenden lernen.
- Sprachlicher Fokus: Es soll ein Teil des Unterrichts sein mit grundlegenden Sprachregeln und Rechtschreibung zu arbeiten.
FERTIGKEITEN zusammengefasst (faghæftet) und Lernziele meines Verlaufes:
- Lesen (Übung 1 +2)
- Schreiben (Übung 3 +4, EXTRA Hausaufgabe/Tagebuch)
- Texte und Medien (Vorentlastung, Übung 1 +2, Hausaufgabe/Tagebuch)
- Sprachlicher Fokus (Übung 3 +4, Hausaufgabe/Tagebuch)
Übergeordnetes Thema des Verlaufes:
Gebrüder Grimm
Märchen
„Der Froschkönig“
Lernmittel in meinem Unterrichtsverlauf:
- Semantische Lernmittel
- Video vom Märchen „Der Froschkönig“ auf YouTube (Dänisch und Deutsch)
- Selbst-erstellte Lernmittel
- Theaterstück zum Thema „Der Froschkönig“ mit verschieden großen Rollen, was Differenzierungsmöglichkeiten schafft.
- Selbst erstellte PowerPoint und Texte
- Funktionelle Lernmittel
- Bleistift, Heft (Tagebuch), Computer, Words, Handys/Videofunktion, Skoletube
- Didaktische Lernmittel
- Arbeitsbuch mit dem Titel „Gut Gemacht“ für die 7. Klasse
Aktivitäten im Unterrichtsverlauf
Vorentlastung:
Arbeitsform:
Plenum – gemeinsamer Einstieg in die Thematik
Lernmittel:
didaktische, funktionelle, selbstangefertigte und semantische Lernmittel
Fertigkeit:
Hörverstehen und Lesen/Genre Märchen
Lernziel:
Folgende Übungen dienen der Vorentlastung. Wir steigen langsam in die Thematik ein. Ich möchte sicherstellen, dass alle Schüler die Hauptbotschaft des Märchens „Der Froschkönig“ verstehen, was die Aufmerksamkeit auf transparente Worte und Ratestrategien erhöht.
Differenzierung:
Hilfestellung:
Zeitfenster:
cirka eine Lektion (40 min)
Ich beginne mit einer PowerPoint Präsentation. Auf der ersten Slide sind Bilder der Gebrüder Grimm zu sehen. Das soll das Bewusstsein dafür stärken, dass Deutschland auch Autoren hat, die Geschichte gemacht haben und viel für die deutsche Märchenwelt getan haben, genauso wie H.C. Andersen in Dänemark.

Wir lesen den ersten Abschnitt im Arbeitsbuch (Gut Gemacht). Das ist ein Text auf Dänisch, der den Schülern näher bringt, wer die Gebrüder Grimm sind. Im unteren Teil sollen die Schüler erraten/herausfinden, wie die genannten Märchen auf Dänisch heißen. Diese Übungen helfen den Schülern in die Thematik einzusteigern. Das eigene Wissen (Weltwissen) wird aktiviert und die Schüler werden für diese Art Texttyp (Genre) und auch Wortschatz sensibilisiert.

Danach schauen wir uns folgende Slide an (siehe unter dem Text). Ich frage die Schüler wer dieses Märchen kennt und wie es heißt. Nachdem die Schüler den Titel erraten haben, sprechen wir kurz über die wichtigesten Worte/Dinge, die auf dem Bild zu sehen sind und schreiben die Wörter an die Tafel. Ich zeige auf den Frosch und frage: ”Was ist das?”. Ich gehe davon aus, dass einige Schüler wissen, dass es Frosch heißt. Ansonsten benennen sie das Wort auf Dänisch und wir übersetzen gemeinsam. So fahre ich fort mit Prinzessin, goldene Kugel, Krone, im Hintergrund ein Garten…. Auf diese Weise stimmen wir uns auf das Märchen und den Wortschatz ein.

Wir vertiefen die Wortschatzübung mit Hilfe der nächsten Slide und sprechen über wichtige Wörter, die im Märchen ”Der Froschkönig” vorkommen, wobei ich auf das Bild zeige und frage ”Was ist das?” und die Schüler antworten. Ich schreibe auch jedes Wort an die Tafel. Es ist wichtig, dass die Schüler die Wörter mündlich hören und auch sehen, wie es geschrieben wird. Wörter: Prinz, König, Brunnen, Bett, Schloss, gedeckter Tisch, Garten.

Danach lesen wir die, von mir geschriebene, kurze Zusammenfassung des Märchens der Froschkönig. Erst lese ich langsam und deutlich für die Schüler. Danach sollen die Schüler mit dem Sitznachbarn zusammen diese Zusammenfassung laut lesen und übersetzen. Wenn die Schüler fertig sind, übersetzen wir zusammen Satz für Satz. Ich ermutige die Schüler nicht notwenigerweise Wort für Wort zu übersetzen, sondern die Botschaft zu verstehen und nachzudenken, ob man das auf Dänisch vielleicht anders sagt. Jedoch ähneln sich Deutsch und Dänisch nicht nur in Bezug auf transparente Wörter, sondern auch, wie man eine Botchaft formuliert, was in diesem kleinen Text der Fall ist. Auf diese Weise sind die Schüler gut vorentlastet, um die weiteren Übungen des Verlaufes zu meistern.

Zum Abschluss der Lektionen sehen wir zwei kurze Videos (cirka 2 min) – erst auf Dänisch, dann auf Deutsch. Glücklicherweise habe ich auf YouTube dasselbe Video auf Dänisch und Deutsch gefunden. Ich zeige das Video erst auf Dänisch, damit ich sicher stellen kann, dass jeder Schüler in der Klasse genug vorentlastet ist und die Thematik des Märchens verstanden hat.


Abschließend sprechen wir über typische Märchen-Formulierungen. Die Schüler sollen erst sagen, wie ein Märchen auf Dänisch beginnt und abschließt. Dann frage ich, ob sich jemand erinnern kann, wie man das auf Deutsch sagt (z.B. vom Video). Ich schreibe alles an die Tafel und wir vergleichen.
Der var engang… /Og de levede lykkelig til deres dages ende.
Es war einmal… / Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.
Evaluierung/Progression (nach jeder Unterrichtsstunde und nach Verlauf):
siehe Lernziele. Sind die Lernziele erreicht worden? Was muss noch vertieft werden? Haben alle Schüler die Thematik verstanden? Sind diese Übungen eine gute Vorentlastung oder sollte etwas zugefügt/entfernt werden?
Persönliche Erfahrung:
Ich habe die Vorentlastungsphase mit diesen Übungen, die größtenteils im Plenum behandelt wurden, als positiv erlebt. Ich hatte den Eindruck, dass alle Schüler die Thematik verstanden haben und wichtige Wörter und Chunks zum Genre Märchen/Der Froschkönig gelernt haben.
1. Übung: Lesen des Textes „Der Froschkönig“ im Arbeitsheft
Arbeitsform:
Plenum, mit dem Sitznachbarn
Lernmittel:
Didaktische Lernmittel
Lernziel:
Die Schüler sollen erfahren, dass man einen, recht schweren, Text verstehen kann, ohne jedes einzelne Wort zu kennen, weil das eigene Weltwissen über Märchen/Froschkönig und die Vorentlastung der letzten Unterrichtsstunde einen bestimmten Wortschatzbereich in uns aktiviert und wir deswegen einen Text verstehen können
Fertigkeit:
Lesen, Texte (Genre Märchen), sprachlicher Fokus
Differenzierung:
Abschnitte, die übersetzt werden sollen, sind verschieden umfangreich (siehe unten)
Hilfestellung:
Vorentlastung, Wörterverzeichnis
Zeitfenster:
circa 1 Lektion (20-35 Minuten)
Vorgehensweise:
Ich bereite die Schüler darauf vor, dass der folgende Text im typischen Genre
Märchen geschrieben ist. Es gibt einige altdeutsche Ausdrücke im Text, was das Verstehen beeinflussen kann. Ich ermutige die Schüler trotzdem aufmerksam mitzulesen, die Bilder sprechen zu lassen und das eigene Wissen über das Märchen zu aktivieren, um zu verstehen, was gelesen wird. Im Plenum lese ich den Text langsam und deutlich. Der Text ist in 11 Abschnitte unterteilt. Ich teile die Klasse in 11 Kleingruppen und versuche jeder Gruppe, je nach Niveau, einen Abschnitt zuzuteilen. Die Schüler sollen den Abschnitt mündlich übersetzen und dafür ihr Vorwissen, die Bilder und das Wörterverzeichnis benutzen. Es ist genug den Inhalt mündlich zu übersetzen, weil hier im Vordergrund steht, dass man die Hauptbotschaft in kurzen Sätzen auf Dänisch, wiedergeben kann und damit die Erfahrung zu vertiefen, dass man nicht unbedingt jedes einzelne Wort kennen muss, um trotzdem die Hauptaussage des Abschnittes wiedergeben zu können. Am Ende liest jede Gruppe im Plenum ihren Abschnitt erst auf Deutsch vor und übersetzt diesen dann für die ganze Klasse.


Am Ende ermutige ich die Schüler und erwähne nochmal, dass sie das Lesen, Verstehen und Übersetzen sehr gut gemeistert haben, obwohl der Text ein recht hohes Niveau hat.
Evaluierung/Progression nach jeder Unterrichtsstunde und nach dem Verlauf:
siehe Lernziele. Sind die Lernziele erreicht worden? Was kann verbessert werden oder muss noch vertieft werden? Haben die Übungen zur Vorentlastung den Schülern geholfen einen Text auf höherem Niveau zu verstehen. Haben die Schüler eines der wichtigsten Prinzipien für das Erlernen einer neuen Sprache verstanden -> dass man nicht jedes Wort kennen muss, um trotzdem einen Text verstehen zu können (Vorentlastung, sprachintegrative Didaktik, Weltwissen).
Persönliche Erfahrung:
Am Ende dieser Übung habe ich, wie schon erwähnt, die Schüler ermutigt, aber auch eine Feedbackrunde gemacht. Ich fragte die Schüler, ob es schwer war den Text zu verstehen. Es kamen positive Feedbacks, die die Lernziele bestätigt haben.
2. Übung: Lesen des Theaterstücks „Der Froschkönig“ mit anschließender mündlichen Kommunikationsübung
(geschrieben von Anja Dahl)
Arbeitsform:
Gruppen – die Schüler werden in 4 Gruppen eingeteilt und jedes Gruppenmitglied bekommt eine Rolle zugeteilt. Hierbei sollen die Schüler das Märchen, der Froschkönig, mit Hilfe von verschiedenen Techniken aufführen:
- Theater (vor der Klasse aufführen)
- Puppentheater (Video/Skoletube)
- Stopmotion (Video/Skoletube)
- Stopmotion (Video/Skoletube)
Lernmittel:
Funktionell (Handy, Computer, Papier, Bleistift, elekt. Wörterbuch, Requisiten und Zubehör für die verschiedenen Aufführungen)
Lernziel:
das Lesen und Verstehen eines relativ leichten Textes (und mündliche Kommunikation)
Fertigkeit:
Lesen, Texte und Medien und sprachlicher Fokus
Differenzierung:
Manche Rollen sind umfangreicher als andere. Auf diese Weise können die sprachlich starken Schüler mit größeren Rollen herausgefordert werden und die eher schwachen Schüler mit kleineren Rollen. Ich habe bewusst nur sprachlich starke Schüler für die Theatergruppe gewählt, um ihnen eine passende Herausforderung zu ermöglichen. Die Theatergruppe ist die einzige Gruppe, die ihre Repliken auswendig lernen mussten und am Ende vor der ganzen Klasse das Theaterstück inszeniert hat.
Hilfestellung:
Die Schüler helfen einander den Text und die eigene Rolle zu lesen und zu verstehen. Ich gehe herum und helfe.
Zeitfenster:
2-3 Lektionen
Vorgehensweise:
Ich öffne eine Slide auf der wichtige Informationen zum Arbeiten mit dem Thema
„der Froschkönig“ stehen. Ich teile die Schüler in ihre Gruppen ein, beschreibe die
verschiedenen Techniken (Theater, Stopmotion und Puppentheater) und was ich
erwarte. Hier können die Schüler sehen in welcher Gruppe sie sind und welche
Rollen sie haben (siehe unten ohne Namen):

Ich zeige im Plenum die verschiedenen Requisiten, die ich den Gruppen zur
Verfügung stelle. Somit wissen alle, was die anderen Klassenkammeraden machen, bevor sie
sich in Gruppen aufteilen. Meiner Meinung nach gibt das ein Gefühl der Gemeinschaft,
obwohl fast jede Gruppe das Märchen verschieden inszeniert.
Die Vorentlastung und das Lesen des Textes „Der Froschkönig“ im Arbeitsbuch
(Übung 1) hat die Schüler auf den Inhalt und den Wortschatz gut vorbereitet.
Deswegen lesen wir das Theaterstück nicht gemeinsam.
Die Schüler treffen sich jetzt in ihrer Gruppe:
- Jeder kennt seine Rolle und liest diese laut vor
- Erst soll der Schüler seine Rolle lesen und dann – Abschnitt für Abschnitt/Satz für Satz - übersetzen
- Gibt es Schwierigkeiten beim Übersetzen, helfen die anderen oder ich
Ich erinnere die Schüler daran, dass sie schon viele Worte kennen oder aus dem Kontext erschließen können, was im Theaterstück gesagt wird.
Das selbstständige Lesen und Verstehen soll den Schülern die Möglichkeit geben:
- Erfahrungen zu sammeln, dass sie deutsche Texte verstehen können
- Ratestrategien anwenden und Botschaften im Kontext versehen können
- beim Lesen setzen sich die Schüler auch unbewusst mit Rechtschreibung und Sprachaufbau auseinander



Evaluierung/Progression nach jeder Unterrichtsstunde und nach dem Verlauf:
siehe Lernziele. Sind die Lernziele erreicht worden? Was kann verbessert werden oder muss noch vertieft werden? Welche Schüler brauchen noch Hilfe den Text zu verstehen? Gibt es Gruppen, die die Aufgabe nicht ganz verstanden haben. Wie arbeiten die Gruppen zusammen. Gibt es Gruppen die sprachlich und/oder gruppendynamisch Hilfe brauchen?
Persönliche Erfahrung und Meinungen:
Die Schüler/Gruppen hatten keine Probleme damit den Text zu lesen und zu verstehen, was den Schülern ein Erfolgserlebnis gegeben hat einen deutschen Text lesen und verstehen zu können. In manchen Gruppen kam es zu Unsicherheiten bezüglich der Aussprache bestimmter Wörter, wie „Abscheu, weinte, Wünsche etc.“. Dabei leistete ich Hilfestellung.
Ich persönlich fühle mich bestätigt darin, wie wichtig Übungen zur Vorentlastung und Wortschatz sind, um den Schülern zu einem Erfolgserlebnis zu helfen. Dadurch wird die Motivation und das Selbstbewusstsein positiv beeinflusst.
3. Übung: Sätze beenden
Arbeitsform:
individuelles Arbeiten
Lernmittel:
Didaktische Lernmittel/Arbeitsbuch
Lernziel:
Sätze schreiben/beenden, Rechtschreibung
Fertigkeit:
Fragen lesen, schreiben, sprachlicher Fokus
Differenzierung:
Ich fordere die Schüler auf in ganzen Sätzen schriftlich zu antworten, bin mir jedoch bewusst, dass die Schüler, die sprachlich herausgefordert sind, sicherlich nur in Stichwörtern antworten werden. Das korrigiere ich nicht, denn bei diesen Schülern ist es am wichtigsten die Fragen lesen und beantworten zu können, anstatt sich auch mit dem sprachlichen Fokus auseinandersetzen zu müssen. Das kann zur Überforderung und damit zur Demotivation führen. Am Ende sprechen wir gemeinsam über die Sätze, welche ich an die Tafel schreibe. Somit können alle Schüler lesen, wie die korrekte Satzstellung ist
Hilfestellung:
der gelesene Text im Arbeitsbuch S. 26-28 (siehe Übung 1)) oder das Theaterstück (siehe Übung 2) als Vorentlastung
Zeitfenster:
10- 20 min

Evaluierung/Progression nach jeder Unterrichtsstunde und nach dem Verlauf:
siehe Lernziele. Sind die Lernziele erreicht worden? Inwieweit haben die Übungen 1 +2 die Schüler auf sprachliche Strukturen vorbereitet?
Persönliche Erfahrung und Meinungen:
Nachdem die Schüler sich ausgiebig mit dem Inhalt, Wortschatz und Genre der Thematik auseinandergesetzt haben, kann diese Art von Übung dazu dienen dem sprachlichen Fokus mehr Aufmerksamkeit zu geben. Die Schüler knüpfen an ihr Wissen an und können sich hierbei vielmehr auf die sprachlichen Strukturen, wie Satzbau und Rechtschreibung, konzentrieren. Zudem ist es eine kleine und überschaubare Übung.
4. Übung: Kleines Diktat
Arbeitsform: individuelles Arbeiten
Lernmittel: didaktische Lernmittel/Arbeitsbuch
Lernziel: Hörverstehen - Phonetik, Rechtschreibung, Sätze schreiben
Fertigkeit: hörverstehen, schreiben, sprachlicher Fokus
Differenzierung: /
Hilfestellung: die vorangegangenen Übungen zum Thema als Vorbereitung/Vorentlastung
Zeitfenster: 15-25 min
Vorgehensweise:
Die Schüler hören folgende Sätze zweimal, die sie nacheinander von Linie 1-8 aufschreiben sollen (siehe Aufgabenbeschreibung).
- Plötzlich klopfte es an der Tür.
- Ein Frosch saß auf dem Rand des Brunnens.
- Er hatte eine wunderschöne Tochter.
- Die Königstochter verliebte sich ihn.
- Die Goldkugel war weg.
- Es war einmal ein König.
- Der Frosch sagte küsse mich.
- Der Frosch stieg in den Brunnen hinab.
Zudem sollen sie am Ende die Sätze in die richtige Reihenfolge setzen. Auf diese Weise setzen
sich die Schüler nicht nur mit der Phonetik und Rechtschreibung auseinander, sondern auch
nochmal mit dem Inhalt des Märchens - also den Inhalt der Sätze zu verstehen und
entsprechend der des Märchens in die richtige Reihenfolge zu setzen. Dadurch finden sie ein
Lösungswort, was der Motivation diesen soll.

Evaluierung/Progression nach jeder Unterrichtsstunde und nach dem Verlauf:
siehe Lernziele. Inwieweit sind die Schüler fähig das Gehörte schriftlich umzusetzen? Wie hoch ist das Frustrationsniveau in Bezug auf das schriftliche Deutsch?
ICH SAMMLE DAS ARBEITSBUCH EIN, UM ÜBUNG 3 + 4 DURCHZULESEN. DAS GIBT MIR, ALS LEHRERIN, DIE MÖGLICHKEIT ZU SEHEN, WIE DER EINZELNE SCHÜLER DIESE ART DER SCHRIFTLICHEN AUFGABEN GEMEISTERT HAT UND WO EXTRA TRAINING UND/ODER DIFFERENZIERUNGSBEDARF IST.
Persönliche Erfahrung und Meinungen:
Heutzutage ist es sehr umstritten Diktate zu schreiben. Ich jedoch, finde es ist eine sehr wichtige Übung, um das Hörverstehen zu üben - die deutschen Laute zu hören und dann schriftlich umzusetzen. Jedoch sollte ein Diktat nicht zu lang sein und gut vorbereitet sein, was hier der Fall ist. Es wurden zwei Texte zum Thema „Der Froschkönig“ gelesen und mit dem Wortschatz gearbeitet, was eine gute Vorrausetzung ist ein solches Diktat zu meistern. Ein gut vorbereitetes Diktat gibt den Schülern die Möglichkeit im Bereich sprachlichen Fokus herausfordert zu werden und sich mit diesem wichtigen Teil des Sprachenlernens auseinander zu setzen.
Quellenangaben:
- Daf Basiswissen
- Sprogfag i forandring 3. Udgave/1. Bind
- Faghæftet for faget tysk
- Fælles Mål
- Fagdidaktik i sprogfaget
EXTRA:
Ich bin mir bewusst darüber, dass ich schon 3 Übungen beschrieben habe. Ich möchte jedoch der Vollständigkeit halber eine andere schriftliche Übung erwähnen, die auch ein Teil meines Verlaufes war – eine Hausaufgabe, in der das Schreiben und sprachlicher Fokus im Vordergrund steht. Meine Schüler schreiben regelmäßig Tagebuch. Tagebuch-Übungen sind teilweise kreativ. Die Schüler bekommen verschiedene Typen von schriftlichen Aufgaben von mir. Das kann beispielsweise eine Bildanalyse sein, oder ein Bericht über das, was sie in den Ferien erlebt haben. Es kann auch eine kleine Bildgeschichte sein, in der die Schüler Sprechblasen ausfüllen sollen, usw. Im Unterrichtsverlauf zum Thema Märchen, sollten die Schüler in wenigen Sätzen ein Märchen ihrer Wahl beschreiben. Ich habe den Schülern mit meiner eigenen kurzen Beschreibung des Froschkönigs ein Beispiel gegeben, wie man kurz nur das Wichtigste (be)schreiben kann:

Diese Tagebuchübung dient dazu, den Schülern Mut zu geben deutsche Texte zu produzieren, ohne großes Feedback, in Bezug auf sprachliche Korrektheit, zu bekommen. Ich antworte auf das Geschriebene – jedoch eher wie ein Brieffreund als ein Lehrer. Die Schüler haben diese Aufgabe sehr ernst genommen. Hier möchte ich 3 Beispiele zeigen:


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